Presseerklärung des BPE zur Pressekonferenz am 5.8. um 17.00 Uhr
Gegenveranstaltung zum 11. WPA-Kongress in Hamburg:
Psychiatrie und Nationalsozialismus

"Wer die Täter ehrt, mordet die Opfer ein zweites mal.
"

Wir, der Bundesverband Psychiatrie Erfahrener (BPE) fordern zusammen mit unserer Israelischen Partnerorganisation Israeli Association against Psychiatric Assault den 11. WPA Kongreß abzusagen. Die Begründung entnehmen Sie bitte unserem Faltblatt.
Inzwischen ist offensichtlich, daß sich die WPA mit der gleichen Arroganz über diese Forderung hinwegsetzt, wie Psychiater mit Zwang und Gewalt Menschen einsperren und sogar mit Zwang behandeln.

Der 11. Kongreß der WPA ist ein Skandal!
Die Deutsche Psychiatrie hat mit allermindestens 20.000 Morden durch Verhungernlassen n a c h dem Ende der Naziherrschaft den Beweis angetreten, daß nicht die Nazis die Ärzte mißbraucht haben, sondern die Ärzte die Nazis brauchten. Und das Morden konnte auch ohne Naziherschaft weiter betrieben werden:
Das ist eine weltweit beispiellose und einmalige Tat!
Prof. Gaebel hat in seiner Erklärung, die in der Frankfurter Rundschau abgedruckt ist, unsere These bestätigt: "Es geht der WPA um ein deutliches Signal, daß Deutschland trotz des systematischen Mißbrauchs der Psychiatrie in der Zeit des Nationalsozialismus als Standort eines Weltkongresses wieder international akzeptiert wird."

Punkt eins der Agenda dieses Kongresses ist: Das Massenmorden war nur ein kleiner Betriebsunfall, der jetzt zu den Akten gelegt werden kann! Entsprechend sind auch die Bemühungen mit einer Austellung, die die Psychiatrie selbst inszeniert hat, sich ein Alibi zu verschaffen, so daß mit dieser Form des Erinnerns das Vergessen organisiert werden kann. Die Berufsgruppe der Täter will sich selber einen Freibrief für die ausreichende "Aufarbeitung" ihrer Verbrechen ausstellen. Dies können wir nur zynisch nennen und gegen diesen Vertuschungsversuch wendet sich unsere Gegenveranstaltung. Ausschließlich durch eine Beendigung statt einer Eröffnung dieses WPA Kongresses könnte tatsächlich ein Zeichen der Scham und der Besinnung gesetzt werden.

Gegen die geplante schamlose Eröffnungsveranstaltung, zu der offensichtlich auch Bundespräsident Rau sein Kommen abgesagt hat (wie den letzten Veröffentlichungen der WPA zu entnehmen ist) haben wir zeitgleich einen Vortrag von Ernst Klee gestellt, der unsere Begründung für die Forderung nach Stop des WPA Kongresses bestätigt.
Eine Kopie des Redemanuskripts von Ernst Klee können wir Ihnen morgen zur internationalen Pressekonferenz aushändigen. Er belegt, wie die deutsche Psychiatrie zur Ausrottung ihrer Patienten gekommen ist und wie die Täter danach noch weiter geehrt wurden. Er endet mit dem deutlichen Satz:
"Wer die Täter ehrt, mordet die Opfer ein zweites mal."
In diesen Satz müssen wir nun die WPA mit einbeziehen.

Der Zweite Punkt auf der Agenda dieses WPA Kongresses ist dagegen schon Routine:
Der Kongress ist im wesentlichen eine Pharma-Werbe-Show. Nun sollen Sie als Journalisten billige Werbung im besonders werbewirksamen redaktionellen Teil schaffen. Deshalb sind auch 9 Pressekonferenzen der Pharmakonzerne angekündigt, wohingegen die WPA meint, selber nur 6 Pressekonferenzen bestreiten zu müssen. Das Gewicht, das sie damit den Pharmakonzernen einräumt, spricht für sich - natürlich fehlt, daß die Pharmadrogen von Psychiatern mit Gewalt den Opfern einer Zwangsbehandlung verabreicht werden. Von so einem wirtschaftlichen Vorteil träumt allerdings jeder Drogenhändler.

Wir möchten auch den geradzu aberwitzigen Versuch der WPA kommentieren, daß sie sich mit einer "Kampagne gegen Diskriminierung" wenden will, wie in ihren Presseveröffentlichung behauptet. Dieser Versuch ist eine Verhöhnung der Opfer genau der Diskriminierung, die Psychiater durch ihr Handeln schaffen. Das wäre vergleichbar mit dem Versuch des Ku Klux Klan, von sich zu behaupten, der Diskriminierung von Afro-Amerikanern mit einer Kampagne begegnen zu wollen.

Abschließend möchten wir auf die Ausstellung des Bundes der "Euthanasie"-Geschädigten und Zwangsterilisierten im Foyer hinweisen. Sie gibt authentische Informationen des Verbands der Opfer der Ausrottungspolitik deutscher Psychiater.

Wir hoffen, daß diese Themen durch diese Gegenveranstaltung und Ihre Berichte endlich enttabuisiert und öffentlich zur Kenntnis genommen werden.

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